Radiofassung von "How to protect your internal ecosystem"
Aus der Reihe Theater im Hörspiel | Ö1 Kunstradio – Radiokunst
Perfekte Repräsentanz und Fließbandarbeit
Um Computerchips herzustellen, sind Orte minimalster Luftverschmutzung nötig, so genannte Reinräume. Die Fabrikarbeit ist monoton, sozial isoliert und folgt einem strengen Fertigungsprotokoll. Die dort gefertigten Chips landen unter anderem in Smartphones, also jenen Gadgets, die für die Digitalisierung verantwortlich sind und das fordistische Arbeitssystem eigentlich abgelöst haben. Anstelle dessen ist ein Selbstverwirklichungsimperativ getreten, durch den wir lernen, perfekt zu repräsentieren. Die Konsequenz: wir studieren die besten Posen, die wir im Alltag stets wiederholen - unsere eigene Performance wird selbst wieder zur Fließbandarbeit.
Im Oktober 2019 wurde die Performance "How to protect your internal ecosystem" an der Schnittstelle von Regie, Video, Sound, Sprache und Choreografie im WERK X-Petersplatz in Wien aufgeführt. "Inwieweit ist ein Rückzug aus all dem als schützenwerte Strategie möglich und nötig? How to protect your internal ecosystem?", fragen die Regisseurin und Medienkünstlerin Miriam Schmidtke und ihre Co-Autorin Mimu Merz auch in der für Ö1 Kunstradio entwickelten Radiofassung.
> Hörprobe 1 (3:52 min)
> Hörprobe 2 (3:25 min)
Text und Regie: Miriam Schmidtke und Mimu Merz
Stimmen: Naemi Latzer und Mimu Merz
Aufnahme: Martin Leitner
Schnitt und Bearbeitung: Oliver Brunbauer und Mimu Merz
ORF Kunstradio, 2020